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Öffentlich-Rechtlich durchhörbare Beliebigkeit

Eingestellt am 19. August 2022 um 20:21 Uhr » frei².de

Dem Trend des Hessischen Rundfunks (hr) folgend geht jetzt auch der Südwestdeutsche Rundfunk (SWR) ohne Not den Weg in die „beliebige Bedeutungslosigkeit“ der „Durchhörbarkeit“. Allein der Begriff „Durchhörbarkeit“ – man kann den ganzen Tag den Dudelfunk Radio als Hintergrundrauschen laufen lassen, ohne abgelenkt, begeistert, emotional abgeholt zu werden. Am Ende des Tages war da ein Geräusch, nicht mehr und nicht weniger. Woher dieses Geräusch kommt, ist dabei nebensächlich – und die Daseinsberechtigung von Radio dahin. Wir erinnern uns, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland einen Sendeauftrag hat und der lautet eben weder, sich selbst überflüssig, noch dem privaten Rundfunk Konkurrenz zu machen, sondern Dinge jenseits des Mainstreams zu senden und auch einem Bildungsauftrag nachzukommen. Und das hat nun einmal „Ecken und Kanten“. Ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der sich hier zurückzieht, verliert seine Daseinsberechtigung!

Die Freien Radios füllen gemäß des Mottos Senden, was anderswo nicht läuft die Lücken des „großen Rundfunks“, und diese Lücken werden immer größer, gleichzeitig nimmt die Breite der freien Radios zu – und erfreuen sich steigender Beliebtheit. Da die Radioquoten per Umfrage im Auftrag der Sender, für die die Erhebung „werberelevant“ ist, ermittelt werden, tauchen die freien Radios dort nicht auf. Man misst die Quote also in Relation zum durchhörenden Publikum und überlässt alle anderen in den „Ecken und Kanten“ der „Dunkelziffer“. Die Nischen werden jedenfalls von den freien Radios zum Teil dankbar angenommen – nächtliche DJ-Nächte, Musikjournalismus oder beliebte Genres, die nicht durchhörbar sind – hier gibt es all das.

Dabei ist es nicht die musikalische Vielfalt, die „niemanden richtig zufrieden stellt“, sondern der Einheitsbrei, der niemandem wehtut, der auch nicht vermisst wird, wenn er fehlt – und dieses Feld beackert bereits das Privatradio.

Mit jedem Schritt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Richtung Mainstream müsste eigentlich der Anteil am Rundfunkbeitrag zu den freien Radios umgeschichtet werden, damit die dem Auftrag nachkommen können, dem sich der öffentlich-rechtlichen Sender zunehmend verweigern.


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